Roman | Die große Schlacht wartet… “Die Hexe und der Winterzauber” – Teil 3 der Winternacht-Trilogie

Mit “Die Hexe und der Winterzauber” endet nun Kathrerine Ardens Winternacht-Trilogie rund um Wasilisa Petrowna und ihre Freunde aus dem magischen Reich.

Schon der Beginn des dritten Teils ist hart, Moskau brannte nieder, alles versinkt in Schlamm und Asche und die Bedrohung durch die Tataren wächst. Gemeinsam mit einem wütenden Mob macht Konstatin Jagd auf Wasja. Er beschuldigt sie ihn verflucht und Unheil über die Stadt gebracht zu haben. Sie hat das Feuer gelegt. Sie ließ ihn Dämonen sehen. Sie ist eine Hexe und damit zum Tode verurteilt. Sie zerren Wasja vor die Tore, vergehen sich an ihr und Solowej, töten ihn und nun auch sie. Auf dem Scheiterhaufen soll sie brennen, eingezwängt in einem Käfig. Sie sitzt in der Falle. “Die Angst ließ Wasjas Gesichtsfeld zersplittern. Die Welt zerfiel in unzusammenhängende Eindrücke: die schwarze Menge im Fackelschein, ein letzter Blick auf den Himmel, Erinnerungen an ihre Kindheit im Wald, ihre Familie, Solowej.”
Doch das sollte nicht ihr Ende sein, sie entkommt nur knapp mit einigen Blessuren, flüchtet sich ins magische Reich. Doch was in der realen Welt folgt sind weitere Intrigen, Macht- und Rachegelüste… der Kampf der Rus gegen die Tataren. Wasja hat nicht viel Zeit Verbündete zu finden um in die große Schlacht zu ziehen um nicht nur sich und ihre Familie, das magische Reich und ihre Heimat zu retten… es geht um die Zukunft. Es geht um alles.

Wow. Was für ein Ritt. Ich bin wahnsinnig begeistert und wehmütig zugleich. Wie gern bin ich in diese fremde Welt voller Mythen, fantastischer Figuren und alter Hausgeister eingetaucht und habe bis zur letzten Seite mit Wasja und ihrem treuen Pferd Solowej, Morosko, Olga und Sascha mitgefiebert, gelitten, mitgekämpft. Natürlich hofft man seit dem allerersten Kapitel auf so ein fulminantes Ende in dem die Schlacht Gut gegen Böse stattfindet und in der es nur eine Siegerin geben kann, aber Kathrine Arden macht es ihren Protagonist*innen nicht so einfach. Zahlreiche Wendungen, Zwischenfälle und tragische Ereignisse kreuzen Wasjas Weg, lassen bereits vorzeitig ein trauriges Ende erwarten und doch rappelt sie sich immer wieder auf, kämpft um ihre Freiheit und um die Zukunft von Rus und dem magischen Reich mit all seinen Wesen, Geistern und Beschützern. Da dies bereits der dritte Teil ist, mag ich natürlich an dieser Stelle nun auch gar nicht mehr so viel verraten außer, dass es sich um eine großartige Fortsetzung und mitreißende Geschichte handelt, die einem so einiges abverlangt. Diese Mischung aus Aberglauben, überlieferten Sagen, reale Ereignisse der Geschichte und diesem gewissen Fantasytouch, die sich durch alle drei Bände zieht, ist einmalig und gerade dadurch so eine hervorragende Reihe zur kühleren Jahreszeit oder mal ‘etwas ganz anderes’ so zwischen den Jahren.

Also ich bin auf den Geschmack gekommen. Gern würde ich nun noch weitere Teile oder eine ähnliche Reihen lesen… falls jemand einen tollen Tipp hat, der in Richtung russischer Aberglauben und Wintermärchen geht, wäre ich sehr dankbar, aber bis dahin empfehle ich Euch nun sehr nachdrücklich die Winternacht-Trilogie mit “Der Bär und die Nachtigall”, “Das Mädchen und der Winterkönig” und “Die Hexe und der Winterzauber”… für alle Fantasy- und Märchenliebhaber ein Must-Read!

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Die Winternacht-Trilogie – Kathrine Arden.
Der Bär und die Nachtigal | Das Mädchen und der Winterkönig | Die Hexe und der Winterzauber.
Aus dem Amerikanischen von Michael Pfingstl.
Heyne.
528 Seiten. 16,99 Euro. Klappbroschur.

3. Januar 2022

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