Wie wollen wir leben?

Mit dieser Frage hat sich einmal Peter Bieri beschäftigt und festgestellt, dass Selbsterkenntnis und Selbstbestimmung auf einander aufbauen. In der heutigen Zeit geht es ja viel um Selbstbestimmung. Was früher nur in gewissen Rahmen möglich war, ist heute beinahe gang und gäbe und wenn es mal nicht so ist, wird rumgenörgelt oder angepasst. Beides ist natürlich einfach und man braucht nicht mal besonderes Können dafür. Der Mensch ist und bleibt ein Gewohnheitstier, mit der Zeit gibt und regelt sich alles. Meistens ist’s auch einfacher mit “Ach, lass die anderen mal machen.” Und doch ist es gerade heute so wichtig, dass wir unser Leben selbst in die Hand nehmen und alles in eine für uns bestmögliche Richtung lenken.

Wie wollen wir denn nun eigentlich leben und vor allem wie stellen wir uns die zukünftige Entwicklung vor? Wohin wollen wir, was ist uns wichtig? Ist es das Zusammenleben? Der Fortschritt? Die zunehmende technologische Entwicklung und Ersetzung der menschlichen Arbeitskraft? Wie sieht es mit dem Klima und der Erde aus? Unserer Umgebung? Der Ernährung? Unserer generellen Einstellung zum Leben? Fragen über Fragen und doch gibt’s hier kaum Greifbares und man kann hier nur Wünsche äußern.

Auch Romane liefern zahlreiche Ansätze von Utopien und Dystopien oder gar beides in einem. Zahlreiche mögliche Betrachtungen von Welten in denen wir uns das Leben vorstellen könnten, hoffen, dass es nicht so weit kommt oder alles einfach viel zu sehr nach Traum, als nach Möglichkeit klingt.
Wenn ich an die Zukunft denke, erhoffe ich mir einen sinnvolleren Einsatz von Chemie, Medizin, Wissen und Technik. Eine Welt, in der der Mensch (und das Tier) nicht nur als Arbeiter, sondern auch als wertvolles Individuum existieren kann. Eine Welt, in der wir alle gemeinsam leben und jeden so akzeptieren wie er ist und ihn als Teil der Gesellschaft mit all seinen Macken anerkennen. Eine beinahe utopische Vorstellung einer friedlichen Welt in der das Gemeinsam und Fördern individueller Talente zum Wohle aller im Vordergrund steht, statt einer profitorientierten, anfeindenden Welt wie sie es heute beinahe zu sein scheint.

Und dann frage ich mich immer: Wieso ist der Mensch eigentlich noch nicht so weit? Viele hegen den Wunsch nach der großen Gemeinschaft, doch so ein paar Flitzpiepen schaffen es stets uns gegeneinander aufzuhetzen. Und nun stelle man sich das einmal mit mehr Technologie und ‘gläsernem Mensch’ und weiteren Abhängigkeiten von Mensch zu Technik und andersrum vor. Oh, ich hab die Chemiekeule vergessen. Eigentlich das wichtigste, mit dem wir ja auch schon heute gegen unseren eigenen Planeten vorgehen und ihn nach und nach in die Knie zwingen. Und warum? Richtig, weil wir es können! Oder weil wir der Meinung sind, dass wir weit vorausschauen können und dann noch nicht mal die Hürde des Tellerrands überblicken. Aber hej, wir geben ja auch nur den Weg vor für die kommenden Generationen. Das bisschen Hitze, Trockenheit, Sturm und mit was auch immer die Natur sich gegen unseren Fortschritt wehrt, schaffen wir schon … ja was eigentlich?
Sie kurzzeitig auszutricksen, weil wir, die Menschheit ja von schlauen Nerds nur so strotzen?
Uns von ihr überrumpeln zu lassen, weil wir es nicht schaffen etwas Sinnvolles zu erschaffen und uns unsere aktuelle Situation und unser stets zu geringes Einkommen noch nicht ausreicht?
Uns selbst zu stoppen, damit auch noch den Enkel und Enkelenkeln etwas von der Welt übrig bleibt. Oder auch für uns, falls es so etwas wie Wiedergeburt wirklich geben sollte.

So sehr ich eine virtuell, überfordernde Welt mit zahlreichen Gadgets und Co mir vorstellen und fürchten kann, genauso sehr ahne ich, dass wir bis dahin noch ganz andere Hürden zu überwinden haben. Und gerade da stellt sich dann wieder die Frage: Wie wollen wir eigentlich leben?!  Wie willst Du eigentlich leben? Wie denkt ihr darüber?

Da es sich um ein recht spannendes Thema handelt, möchte ich hierzu hier und auch auf Insta unter #wiewollenwirleben ein bisschen umfangreicher werden und einige Bücher, weitere Gedanken und vielleicht auch Anregungen und Projekte, die mir am Herzen liegen, vorstellen. Vielleicht mögt ihr ja auch eure Gedanken mit mir teilen?!

 

Photo by drmakete lab

15. August 2018

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