indiebookday – ein Tag für Vielfalt und Unabhängigkeit

Der 24.März ist für Buchliebhaber ein ganz besonderer Tag. Ein Tag zu Ehren der indiebooks und ihrer zugehörigen Verlage. Der Indiebookday wurde 2013 vom mairisch Verlag ins Leben gerufen. Der Grund? Ganz einfach, neben den großen, bekannten Verlagskonzernen, gibt es zahlreiche kleine Verlage, die mit ganz viel Herzblut, Kreativität und Mut ganz tolle Bücher produzieren – jedoch gehen diese oftmals etwas unter. Übertragen wäre es so als würde Amazon und eine kleine Buchhandlung in den Kampf ziehen und um die Aufmerksamkeit der Leser buhlen. Und leider gewinnt dabei oftmals der Größere. Zu den Indiebook-Verlagen zählen nämlich nur jene, die ein Jahresumsatz von unter 5 Millonen Euro haben. Die Autoren werden gerade hier nicht an den Druckkosten beteiligt und sie haben ein allgemeines Programm aus Literatur und/oder Sachbuch mit mindestens 4 neu erscheinenden Titeln pro Jahr.
Dabei sind es gerade die Indiebooks, die am meisten Aufmerksamkeit verdienen. Nicht nur wegen des Inhalts als solches, sondern auch gerade aufgrund ihrer Gestaltung. Meine absoluten Lieblingsverlage sind auch gerade deswegen der Guggolz Verlag und weil ich eben auch aus der kreativen Ecke komme, der  Verlag Hermann Schmidt. 

 

 

Der Ursprung meiner Liebe für den Guggolz Verlag liegt eigentlich in der ansteckenden Begeisterung von Maria aus dem ocelot, (wer mal in Berlin ist, sollte diese Buchandlung unbedingt besuchen). Ich bin ja sowieso immer mit guter Gestaltung zu begeistern, aber Guggolz schafft, finde ich, mit seinen Büchern echt Großes und Einzigartiges. Ihre Bücher gehören alle irgendwie zusammen, aber sind dennoch total unterschiedlich. Gerade das hat auch meine Sammelleidenschaft geweckt und ja… “Haste erstmal eins, willste alle.” 
Genauso die großartigen Illustrationen oder die ‘einfache’ Schriftwahl, Satz, Aufbau…. Ach, ich könnte jetzt hier eine große Lobeshymne darbieten (ihr werdet in den noch kommenden Rezensionen einfach sehen was ich meine). Den Guggolz Verlag gibt es seit 2014 in Berlin und sie haben sich zur Aufgabe gemacht in Vergessenheit geratene Kleinoden ein neues Leben und  Aufmerksamkeit zu schenken.

Mein erstes Buch aus diesem Hause ist “Szenen aus Schottland” von James Leslie Mitchell – eine Übersetzung aus dem Englischen von Esther Kinsky. Dieses Buch hat mich sprachlich, gestalterisch und haptisch sehr begeistert. Es beinhaltet drei Essays und vier Erzählungen über das raue, einfache Leben und Schicksale mit total faszinierenden Naturbeschreibungen und darauf abgestimmten Illustrationen.

“Im Herbst spüre ich mehr als zu jeder anderen Jahreszeit, wie sehr ich schottisch bin, wie verwoben in alle Fasern meines Körpers und meiner Persönlichkeit dieses Land ist mit seinen schmächtigen kargen Ernten, seinen glühenden Sonnenstunden und seinen lastenden Regenfällen, wie sehr ich hier nicht zugehörig bin, im Süden, in diesen Jahreszeiten voll Dunst und sanfter Fruchtbarkeit, die meinem Howe so fremd sind wie die Olivenhaine Persiens.”

weitere Informationen zum Buch gibt’s hier>>
170 Seiten – ISBN 978-3-945370-06-3

 

 

Ähnlich, aber aus einer ganz anderen Richtung kommend, geht es mir bei den Büchern aus dem Verlag Hermann Schmidt. Jeder Gestalter, Designer, Typografieliebhaber… wird mindestens ein Buch aus diesem Hause in der Hand gehabt, oder mehrere im Regal stehen haben. Ich bin hier nahezu ein großer Fan von “Formbewusstsein”, “Von Menschen und Marken”, “To do: die neue Rolle der Gestaltung in einer veränderten Welt”… die Reihe kann nahezu mit jedem Buch aus ihrem Programm fortgeführt werden. Großes Augenmerk legt man hier nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf die Haptik, Geruch und Form. Jedes Buch ist mit einer eigenen ‘Besonderheit’ ausgestattet und gerade da schlägt auch mein Designerherz höher.

Da ich mich einfach nicht entschieden kann und nahezu alle großartig, verweise ich hier auf die Seite des Verlags selbst. 

 

Natürlich gibt es noch weitere großartige, unabhängige Verlage wie den Antje Kunstmann Verlag, Edition Nautilus, FVA, Matthes & Seitz,  Mare Verlag, uvm., die wunderschöne Bücher in ihrem Programm haben und einfach mehr Aufmerksamkeit bedürfen. Also nichts wie ab in die Buchhandlung oder sich auf Instagram unter dem Hashtag #indiebookday inspirieren lassen und selbst an der Aktion teilnehmen.

Der indiebookday – für mehr Vielseitigkeit und Unabhängigkeit.
www.indiebookday.de

24. März 2018

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