Vergessen – ein Gedankenwirrwarr

Nichts ist schlimmer als das Vergessen und das in vielfacher Hinsicht. Es beginnt im kleinen Rahmen, wenn Freunde einen Geburtstag verschlampen oder gar die ganze Person dahinter nach und nach unsichtbar wird. Es sind die Gedanken die dann quälen und auch darauf warten vergessen zu werden. Erinnerungen an schöne Zeiten, an das Leben, die Liebe – eine bloße Farce. Das Leben ist im steten Wandel, im Wandel der Zeit und der Gedanken. Sollten wir nicht täglich daran denken, was früher Schlimmes getan wurde? Oder sollten wir daran denken, welche Menschen für Ihre Ideale gekämpft und sich geopfert haben, nur damit wir heute so leben wie wir leben? Hier und jetzt? Was wäre, wenn uns das Schicksal an ganz andere Orte gebracht hätte und gäbe es uns dann überhaupt noch? Oder wären wir schon längst vergessen worden? Vergessen wir nicht täglich die Menschen um uns herum, den Menschen denen es schlechter geht auf der Welt oder die, die wir einfach nicht mögen? Ist es vielleicht sogar egoistisch seine Wahrnehmung zu lenken und der Welt einen Riegel vor zu schieben? Nein, ganz gewiss nicht! Es ist Schutz. Der Schutz seiner Persönlichkeit und vielleicht auch seiner persönlichen Grenzen und Hindernisse, die erst noch darauf warten erlebt und überstanden zu werden. Vielleicht ist es Angst. Angst vor der durchdringlichen Gefühlen und Reaktionen mit denen wir einfach nicht rechnen wollen und uns zutiefst erschüttern. Vielleicht ist es auch einfach… ja, einfacher im Hinblick auf das Gesamte. Die Augen zu verschließen und abzuwarten was passiert. Vielleicht lösen sich Probleme, Gedanken, Gefühle einfach auf und zack, vergessen. Es geht mir gut.

Manchmal ist es nur ein kleiner Kniff, eine Sympathie der Sache die uns für etwas begeistert oder uns entfernt. Manchmal ein großer Streit oder Reinfall, mit Trauer und Schmerz. Und manchmal ist es einfach die Entwicklung unserer Selbst. Den Absprung wagen, auch wenn es so kompliziert und komplex erscheint. Und doch ist es so einfach und passiert und Tag für Tag. Vergessen heißt gerichtet leben und leben ist Veränderung. Die Welt ist im steten Wandel und so auch wir – von den Gedanken bis ins Mark.

Photo by Noah Silliman

3. März 2018

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